1. Fastensonntag - Richtungswechsel

Seit ein paar Tagen sind wir nun in der Fastenzeit. 40 Tage, die dazu einladen, das eigene Leben kritisch zu betrachten, genauer hinzuschauen und sich und seine Gewohnheiten neu auszurichten. Um Neues zu generieren gibt es unterschiedliche Methoden: Eine solche ist die sogenannte „Walt Disney-Methode“. Nein, dabei handelt es sich um keinen verspäteten Faschingsscherz, vielmehr verkörperte der bekannte Zeichentrickflimemacher unterschiedliche Typen, die für das Schaffen von Neuem wesentlich sind: der Träumer, der Realist und der Kritiker.
Diese drei „Typen“ können auch in Hinblick auf die Fastenzeit und den Blick auf mein Leben interessant sein: Der Träumer malt enthusiastisch das Leben in den schönsten Farben aus, geht dabei vielleicht auch mit kindlicher Naivität nach dem Motto „anything goes“ – „Alles geht“ vor. Die Kritikerin prüft alle Angaben genau und stellt Vieles infrage. Der Realist / Die Realistin schließlich versucht einen pragmatischen Zugang und einen den Gegebenheiten standhaltenden Blick auf die Dinge. Alle drei Facetten braucht es wohl, wenn wir in der Fastenzeit auf uns und unser Leben blicken. Da braucht es manchmal die Euphorie, einen manchmal sehr kritischen Blick, aber auch auf den Ist-Zustand, auf den Status Quo. Diese Betrachtungsweisen sind jedoch auch nötig, wenn es darum geht, auf gesellschaftliche Herausforderungen aufzuzeigen, wie es auch in den Fastenaktionen geschieht. Die im Evangelium angesprochene „Umkehr“ ist vielleicht auch eine „Umkehr“ von allzu fest verankerten Positionierungen und Haltungen und eine Hinkehr zu einem neuen Betrachten von Dingen durch das Einnehmen unterschiedlicher Positionen.