Hintergrundinformationen

In der Coronakrise wurde deutlich, dass regionale Lebensmittelproduktion und heimische Landwirtschaft von großer Bedeutung sind. Wenn plötzlich globale Lieferketten unterbrochen werden, wird klar, dass es ein Grundbedürfnis des Menschen ist, genügend und gesunde Lebensmittel zur Verfügung zu haben. Auch über die Coronakrise hinaus macht es Sinn, bewusst auf die Herkunft der eigenen Lebensmittel zu achten. Das ist nicht nur gesund, sondern stärkt auch unsere Mitmenschen und unsere Umwelt.
Mehr als 60 Kilo Fleisch isst jede/r ÖsterreicherIn durchschnittlich im Jahr. Dieser enorme Fleischkonsum hat weltweit sehr negative Auswirkungen: Die globale Fleischproduktion benötigt enorme Ressourcen und verursacht klimaschädliche Treibhausgase. Schon heute werden 70 Prozent der weltweiten Agrarflächen für die Produktion von Fleisch genutzt – mit verheerenden Folgen für Mensch, Tier und Natur. Die EU importiert einen großen Teil des Futtermittels Soja aus anderen Weltgegenden. In den Herkunftsländern wie Brasilien und Argentinien werden für die Soja-Plantagen riesige Waldflächen abgeholzt. Durch die ständige Ausweitung der Plantagen verlieren viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihr Land und haben nicht mehr genug zu essen.
Doch auch viele Landwirt/innen in Österreich leiden unter dem System. Sie stehen unter großem Druck – vor allem wegen der niedrigen Preise für Fleisch und Milch. Schweineschnitzel etwa sind heute oft billiger als in den 1970er Jahren. Viele Bäuerinnen und Bauern mussten ihre Höfe schon für immer zusperren. Die gute Nachricht: Wir alle können mit unserem Ernährungsstil dieses ungerechte System durchbrechen und eine nachhaltige und fair-bezahlte Landwirtschaft fördern. Bewusster Konsum bedeutet aber Wert auf hohe Qualität, lokale Herkunft und faire Preise zu legen. Diese Lebensform auch nach der Coronakrise weiterzutragen kann zu einem großen Mehrwert für alle führen.