2. Fastensonntag - Gipfelerlebnisse

Wahrscheinlich haben viele von Ihnen schon einmal eine Bergtour gemacht. Unabhängig ob am Schöckl, am Dachstein, am Großglockner oder wohl auch am Mount Everest – ist wohl das Erreichen des Gipfels nach einer mehr oder weniger herausfordernden Tour ein Highlight jedes Aufstiegs. Das, was Petrus, Jakobus und Johannes auf dem „hohen Berg“ erlebten, war ein Gipfelerlebnis der besonderen Art – quasi ein „Gipfeltreffen“. Jesus redete mit Elija und Moses. Beide sind – wie auch Abraham in der heutigen Lesung – bergerfahren. Für sie avancierte der Berg zu einem Ort der Gottesbegegnung, ein Aspekt der auch im Evangelium sichtbar wird, wenn plötzlich aus der Wolke der Satz: „Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören“, erklingt.
Viele erklimmen Berge auch deshalb, um einen guten Blick zu genießen, die Weite des Horizonts, die sich auftut. Um die Weitung des Horizonts geht es jedoch nicht nur beim Wandern, auch die Fastenzeit lädt dazu ein, den Blick zu öffnen und bestehende, vielleicht auch enge Positionen zu hinterfragen Mitunter ist eine Bergtour wohl auch eine Herausforderung. Auch global betrachtet stehen wir vor vielen Herausforderungen: Die Klimakrise, der oft unbedachte Umgang mit Lebensmitteln, existentielle Armut oder Flucht sind wohl nur einige wenige Themen, die neben der omnipräsenten Corona-Pandemie auftauchen – oder bedauerlicherweise – auch verdrängt werden. Die Fastenaktionen, wie etwa „Gerecht leben – Fleisch fasten“ möchten für diese Themen sensibilisieren, möchten aufrütteln, damit diese Themen nicht hinter dem Berg gehalten werden und als Menschheit hoffentlich noch mehr Gipfelerlebnisse in einem solidarischen und gerechten Miteinander möglich werden.